Erhalt der Streuobstwiesen in Main-Spessart

Geimeinsam mit Ihnen erhalten wir die alten Bestände der Streuobstwiesen

Ausgangslage

Main-Spessart ist geprägt von vielen Streuobstbeständen. Diese sind auf Grund ihres Alters neben dem Obstertrag als Lebensraum für viele bedrohte Tierarten sehr bedeutend. In manchen Streuobstbeständen brütet beispielsweise der seltene Steinkauz. Die Baumhöhlen, abplatzende Rinde sowie abgestorbene Äste bieten neben Vögeln auch vielen totholzbewohnenden Käfern und Fledermäusen einen Lebensraum. Doch dieser artenreiche Lebensraum ist wie in ganz Deutschland durch nachlassende Nutzung sowie fehlende Pflege und Nachpflanzung bedroht.

Um diesen Schatz der Biodiversität langfristig zu sichern, ist das Nachpflanzen neuer Bäume, aber auch eine behutsame Pflege der Altbäume unerlässlich, die gut die Hälfte des Bestands ausmachen.

Der Naturpark Spessart e.V. hat daher ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem der Lebensraum Streuobst im Raum Main-Spessart erhalten und gefördert werden soll. Im Fokus stehen vor allem alte Obstbäume, die einen hohen Biotopwert haben. Es sollen auch vermehrt professionelle Baumschnittkurse und Führungen angeboten werden, um Grundeigentümer, Flächennutzer und die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Details zum Projekt Streuobstwiesen

In Kooperation mit dem Naturpark Spessart e. V. haben wir den Fokus bei unserem ersten Projekt auf die Streuobstwiesen in Main-Spessart gelegt. Diese Baumbestände werden auch als Schatzkiste der Artenvielfalt bezeichnet. Gleichzeitig sind sie aber auch die Sorgenkinder des Naturschutzes.

Fakten zu Streuobstwiesen:  

  • Hohe und seltene Artenvielfalt v. a. in alten Beständen
  • Regionale alte Sorten sind gefährdet
  • Bestände weisen eine hohe Überalterung und Pflegedefizite auf
  • Besitzverhältnisse erschweren die Pflege und Maßnahmen
  • Problematischer Mistelbefall
  • Kaum Nachpflanzungen
  • Obst wird nur zum Teil genutzt

Geplante Maßnahmen

In Kooperation mit dem Naturpark Spessart e. V. sind folgende Maßnahmen geplant:

  • Erhaltungsschnitt von ungepflegten Altbeständen der Obstbäume
  • Nachpflanzung junger Bäume aus alten Sorten
  • Flächen- und Nutzungsmanagement
  • Erfassung von Beständen, Kartierungen, Sensibilisierungen
  • Streuobsterlebnisführung mit anschließendem Apfelsaftpressen am 23. Oktober
    Hier gibt es zu diesem spannenden Tag einige Impressionen.

Welchen Nutzen haben die Maßnahmen?
  • Erhalt der Biodiversität besonders für Vögel, Insekten und Käfer
  • Förderung artenreicher Lebensräume
  • Erhalt von Höhlenbäumen z. B. für den Steinkauz und Gartenrotschwanz
  • Vielfalt durch Erhalt alter Obstsorten

Auswirkungen

Welche Auswirkungen spüren wir durch diese Maßnahmen?

  • Erhalt einer alten Tradition
  • Bindung an unsere wunderschöne Heimat
  • Ökologische und regionale Produktion von hochwertigen Lebensmitteln
  • Erlebnisfaktor Obstwiese, da immer etwas zu entdecken ist
  • Abwechslung im Kreise der Jahreszeiten
  • Vielfältiger Geschmack in leckeren Obstsäften, tollen Marmeladen und alten Rezepten wie Omas Lieblingskuchen

 

Bisherige Umsetzung

Im Dezember haben freiwillige Helfer und Helferinnen gemeinsam mit dem Naturpark Spessart die ersten Obstbäume gepflanzt. In Arnstein, Rothenfels und Wiesthal wurden die Spaten geschwungen. 2. Bürgermeisterin und Bürgermeister, Mitarbeiter der Kommunen, Obst- und Gartenbauverein und viele Familien packten kräftig mit an. Durch unser NaturWert-Siegel und der Raiffeisen-Stiftung für Main-Spessart konnten an diesem Tag 64 Bäume gepflanzt werden. Fünf Jahre lang werden Julian Bruhn und sein Naturpark-Team alte und angepasste Sorten wie Mollebusch, Geheimrat Doktor Oldenburg und Landsberger Renette professionell begleiten und pflegen. Danach werden sie, den Menschen vor Ort überlassen, die sich um sie kümmern und beernten sollen. Und wer in die begeisterten Gesichter der Helfenden blickt, glaubt auch, dass das funktionieren wird. Weitere Pflanzungen folgen.  

Naturpark Spessart e. V.

Informationen zu unserem Kooperationspartner

Der Verein Naturpark Spessart e. V. ist der Träger des gleichnamigen Naturparks in Bayern. Zu den Mitgliedern des Vereins zählen die drei Landkreise Main-Spessart, Aschaffenburg und Miltenberg, außerdem die kreisfreie Stadt Aschaffenburg, 71 Kommunen, 28 Betriebe und 96 Privatmitglieder. Die Geschäftsstelle und das Infozentrum des Vereins befinden sich in Gemünden am Main. Der Verein hat eine gemeinsame Satzung und erfüllt verschiedene vom Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) definierte Aufgaben in den Bereichen Umweltbildung, Natur- und Kulturschutz.